Quantcast
Channel:
Viewing all articles
Browse latest Browse all 56262

Attacke gegen Kulturheidelbeeren im MoorUntere Naturschutzbehörde investiert, um heimische Pflanzen zu schützen

$
0
0
Marcel Hollenbach (rechts) vom Team Naturschutz Oster der Region Hannover, und Teamleiter Günter Wendland demontrieren, wie es der wild ausgesamten Kulturheidelbeere im Moor an den Kragen gehen soll. Region/Resse (awi). Kulturheidelbeeren gefährden die heimischen Pflanzenarten in der Hannoverschen Moorgeest. Jetzt will die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover den von Plantagenbesitzern aus Kanada eingeführten Neophyten, deren Samen von Vögeln im Moor verbreitet wurden, zu Leibe rücken. Die Aktion ist in enger Zusammenarbeit mit der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft Moore im Winter bereits angelaufen und wird jetzt mit Schwerpunkt in den besonders wertvollen Bereichen des Moores fortgesetzt. „Alle werden wir nicht entfernen können“, weiß Marcel Hollenbach vom Team Naturschutz. Doch er hofft die Ausbreitung der dominanten Kulturheidelbeere wenigstens solange behindern zu können, bis diese durch die Wiedervernässung im wahrsten Sinne des Wortes „kalte Füße“ und damit schlechte Bedingungen bekommt. Das Problem: Die dicken blauen Früchte sind zwar lecker, haben aber in einer Moorlandschaft nichts zu suchen. „Kulturheidelbeeren gefährden die Artenvielfalt in unseren heimischen Mooren“, sagt Günter Wendland, Leiter des Teams Naturschutz Ost der Region Hannover. Als sogenannte Neophyten vermehren sie sich in Gebieten, in denen sie nicht natürlich vorkommen und zerstören die natürliche Artenzusammensetzung, die sich über Jahrtausende eingestellt hat. „Bis zu drei Metern Höhe kann eine Kulturheidelbeer-Pflanze erreichen und überragt die heimische Heidelbeere, die nur 30 bis 40 Zentimeter groß wird, damit deutlich. „Ihr dichter und hoher Wuchs lässt kaum Licht für die niedrigwüchsige Moorvegetation übrig“, erklärt Wendland. Arten wie die heimische Heidelbeere, die Preiselbeere, Torfmoose, Wollgräser und Rosmarinheide werden auf diese Weise verdrängt. Und damit seien auch Tierarten wie Nachtfalter und Schmetterlinge gefährdet, weil ihnen die Nahrungsgrundlage und Orte für die Eiablage fehlten. Deshalb werden Kulturheidelbeeren in den Moorgebieten jetzt systematisch entfernt. „Wir haben drei Lebensraumtypen im Fokus, in denen wir besonderen Handlungsbedarf sehen“,...

Viewing all articles
Browse latest Browse all 56262