![Im Gespräch mit dem Bürgermeister (Mitte): Lieselott und Rudolf Schoring.]()
Langenhagen (ls). Lieselott und Rudolf Schoring heirateten am 15. September 1948. Nun feierten die beiden ihre eiserne Hochzeit. 65 Jahre sind sie gemeinsam durchs Leben gegangen und haben dabei viel erlebt. Kennen lernten sie sich in einer Blindenanstalt in Chemnitz, in die Rudolf Schoring aufgrund einer Kriegsverletzung und der darauf folgenden Erblindung eingeliefert worden war. Da er in Hildesheim wohnte, brauchte er eine Begleiterin, die ihm auf den Wegen zwischen seiner Heimat und der Blindenanstalt unter die Arme griff. Dies war Lieselott, die damals noch ihren Mädchennamen Enke trug. Sie verbrachten sechs Tage in der Woche miteinander, er bekam sogar Akkordeonunterricht bei ihr. Nach anschließenden vier Jahren des Briefkontakts traute sich Rudolf Schoring dann endlich, schriftlich um die Hand seiner Geliebten anzuhalten. Kurze Zeit später wurde aus Lieselott Enke Lieselott Schoring. Sie erinnert sich heute noch genau an ihren Hochzeitstag: „Es war ein wunderbar sonniger Tag. Wir haben im Garten gesessen und Fotos gemacht. Einen Tag später war das Wetter wieder schlechter. Die Sonne hat also nur für uns geschienen.“ Nach der Hochzeit zogen die frisch Verheirateten in die Waschküche ihrer Eltern ein. „Das war unsere schlechte Zeit“, kommentiert Rudolf Schoring. Er machte eine Fortbildung in der Blindenschule für Weberei und arbeitete fortan in der Webereigenossenschaft in Langenhagen. Heute ist von dem Gebäude nichts mehr übrig. „Inzwischen steht an der Stelle ein Reihenhaus“, erklärt Schoring. Lieselott Schoring, die heute 92 Jahre alt ist, hat vier Kinder auf die Welt gebracht. Inzwischen freut sie sich zusammen mit ihrem Ehemann, 89 Jahre alt, über acht Enkel und vier Urenkel.
Persönlich gratulierte Bürgermeister Friedhelm Fischer dem glücklichen Paar. Er überbrachte auch die Gratulation der Region Hannover in Form einer Urkunde. Die Eheleute verbinden die positiven Seiten mit den schlechten Zeiten ihres Lebens: „Wäre ich nicht erblindet, hätte ich wohl...